Welche Lebensdauer hat mein E-Auto-Akku?

Viele kennen das: Je älter das Smartphone oder der Laptop, desto öfter muss der Akku aufgeladen werden. Ähnliche Mechanismen greifen bei der Batterie von Elektroautos. Wie hoch ist die Lebensdauer eines E-Auto-Akkus wirklich und was passiert, wenn er ausgedient hat? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten gesammelt.


Habe ich eine Garantie auf die Laufzeit meines E-Auto-Akku?

Grundsätzlich gilt: Der E-Auto-Akku ist das kostspieligste und gleichzeitig sensibelste Teil eines E-Autos. Viele Käuferinnen und Käufer fragen sich daher, ob das Risiko eines vorzeitigen Ablebens Durch eine Herstellergarantie gemildert wird. Die Antwort ist: Ja, die meisten Anbieter sagen eine Batterie-Laufzeit von acht Jahren und 160.000 Kilometern zu – je nachdem, was zuerst eintritt. Einzelne Marken wie Mercedes-Benz oder Tesla gehen weiter und geben bis zu zehn Jahre Garantie.


Achtung: Die Angaben beziehen sich meistens auf einen Mindestanteil an nutzbarer E-Auto-Akkukapazität innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. Bei den meisten Herstellern liegt diese bei 70 Prozent nach acht Jahren Einsatz oder 160.000 Kilometern. Darüber hinaus musst Du als Autobesitzer/-in unbedingt die Nutzungsregeln für Deinen fahrbaren Untersatz berücksichtigen. Wer hier schlampig ist und zum Beispiel sein Fahrzeug nicht regelmäßig wartet, setzt den Verfall von Garantieansprüchen aufs Spiel.

E-Auto-Akku-Lebensdauer verlängern

Durch den richtigen Umgang mit der empfindlichen Batterie erhöhst Du ihre Laufzeit. Konkret kannst Du:


Starke Temperaturschwankungen vermeiden

Elektroautos mögen Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad. Parke Dein Fahrzeug im Sommer also im Schatten und im Winter möglichst in der Garage. Außerdem kann es bei kalten Temperaturen sinnvoll sein, die Batterie direkt nach der Fahrt zu laden. Damit verkürzt sich die Ladezeit und Ladeverluste werden minimiert.


Aufs Schnelladen verzichten

Zu sehen ist ein Teil eines schwarzen E-Autos, das gerade geladen wird.
Um die Lebensdauer Deines E-Auto-Akkus zu verlängern, solltest Du auf zu schnelles Laden verzichten.

Wer seinen E-Auto-Akku mit zu schnellem Laden stresst, verkürzt unter Umständen die Laufzeit des Energiespeichers. Man vermutet, dass die zu rasche Zufuhr von Gleichstrom die Temperatur im Akkuinnern erhöht und das Material damit schädigt. Schonender ist das sanfte Laden, z.B. mit 11 kw an einer Wallbox zu Hause, über einen längeren Zeitraum.


Ladestand zwischen 30 und 70 Prozent anpeilen

Du behandelst Deinen Auto-Akku am besten, wenn Du ihn weder ganz entladen lässt noch die volle Ladekapazität ausschöpfst. Batterien für Elektroautos fühlen sich bei einem Ladestand zwischen 30 und 70 Prozent am wohlsten. Achte daher genau auf die Anzeigen im Display.


Mittlere Geschwindigkeiten bevorzugen

Vor allem im kalten Zustand solltest Du nicht zu stark beschleunigen. Maßvolles Fahren verhindert außerdem eine zu starke Erwärmung im Kern des Energiespeichers. Damit profitierst Du von längeren Ladezyklen und einer besseren Lebensdauer des E-Auto-Akkus.

 

Wann sollte ich meinen E-Auto-Akku tauschen und wieviel kostet das?

Gibt der Auto-Akku vor Ende der Garantiezeit den Geist auf, ist der Autohändler der richtige Ansprechpartner. Allerdings ist der Tausch des Akkus bei vorzeitig sinkender Kapazität an bestimmte Bedingungen geknüpft.


Du bist in der Pflicht, indem Du

  • Wartungen nach Vorschrift des Herstellers durchführen lässt.
  • Dein Elektroauto für Software-Updates in eine qualifizierte Kfz-Werkstatt bringst.
  • keine unsachgemäßen Arbeiten vornimmst. Dazu zählt zum Beispiel die Nachrüstung mit Anhängerkupplung, obwohl in der Zulassungsbescheinigung keine Anhängerlast verzeichnet ist.
  • den Auto-Akku pfleglich behandelst und z.B. unsere oben genannten Tipps beherzigst.

Gut zu wissen: Bei einer Reparatur muss nicht zwingend der vollständige Akkupack gewechselt werden. Dies würde mit Kosten von 8.000 bis 15.000 Euro zu Buche schlagen. In der Regel ist es ausreichend, wenn die Werkstatt die fehlerhaften Module ersetzt. Neben dem finanziellen Aufwand schonst Du damit Deine Nerven, denn der Austausch einzelner Akku-Bestandteile benötigt selten mehr als einen Tag.


Wie funktioniert E-Auto-Akku-Recycling?

Die umweltgerechte Entsorgung des Auto-Akkus ist für viele E-Auto-Besitzer/-innen ein heikles Thema: Selbst der langlebigste Energiespeicher hat irgendwann ausgedient. Da in den E-Auto-Batterien wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Kupfer, Nickel, Mangan, Aluminium oder Stahl enthalten sind, wandern sie nicht einfach auf die Müll-Deponie.

Zweites Leben für E-Auto-Akkus

Wird die Batterie ausgesondert, führt der Weg sie zunächst in ein Recyclingcenter. Dort wird über ihre Zukunft entschieden. Selbst bei einer Ladeleistung, die unter der Kapazitätsgrenze liegt, dient das Altgerät häufig weiter als stationärer Energiespeicher im Haus oder kommt in einer Ladesäule zum Einsatz.

Rückgewinnung der Rohstoffe

Ist ein „zweites Leben“ nicht möglich, erfolgt ein Recycling der vorhandenen Rohstoffe. Dabei sind aktuell zwei Verfahren relevant:

Thermisches Aufschmelzen

Zunächst werden die Batteriezellen eingeschmolzen. Im Rahmen des dabei einsetzenden chemischen Prozesses lassen sich zunächst Kobalt, Kupfer und Nickel gewinnen, später auch Lithium. Kobalt und Nickel überzeugen mit einem Recycling-Anteil von bis zu 95 Prozent.

Mechanisches Schreddern

Unter der Zugabe von Stickstoff werden die Akku-Module in einem Container zerkleinert und das Elektrolyt abtransportiert. Bei diesem Verfahren werden Aluminium und Kupfer in Reinform gewonnen, daneben ein hoher Anteil an Mangan, Graphit, Kobalt und Lithium. Fachleute gehen von einer Gesamt-Recycling-Quote von 96 Prozent aus.


Fazit: In der Fachwelt herrscht aktuell Uneinigkeit, welches Recycling-Verfahren effektiver ist und sich in Zukunft durchsetzen wird. Eventuell ist eine Kombination denkbar.

Darüber hinaus herrscht viel Forschungsbedarf: Zwar lassen sich mit beiden Verfahren viele Stoffe rückgewinnen, allerdings sind die dafür nötigen Prozesse energieintensiv und teuer. Entwickler/-innen arbeiten daher an zusätzlichen Methoden, um E-Auto-Akkus umweltschonend weiter verwenden zu können.

 

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