Jonathan Baschek, mit seinen 15 Jahren, ist bereits ein erfahrener Teilnehmer bei „Jugend forscht/Schüler experimentieren“. Nach fünf erfolgreichen Teilnahmen bei „Schüler experimentieren“ tritt er nun bei „Jugend forscht“ an. Mit seinem diesjährigen Projekt „EyeR Glasses“ belegte er den ersten Platz im Regionalwettbewerb (Koblenz) im Fachgebiet „Technik“. Anders als im Vorjahr. Da startete der Schüler vom Bischöflichen Cusanus-Gymnasium (Koblenz) noch im Bereich „Arbeitswelt“.

Die EyeR Glasses repräsentieren eine fortgeschrittene Datenbrillen-Technologie, die Jonathan selbst entwickelt und konstruiert hat. Nun stellt er eine verbesserte Version vor, mit dem Ziel, dem Auge eine erweiterte Realität zu bieten. Die Bezeichnung EyeRGlasses setzt sich aus dem Wort „Eye“ (Englisch für Auge) und R als Abkürzung für Realität zusammen. Zusätzlich hört sich EyeR ausgesprochen wie AR also „Augmented Reality“ an. Das zweite Wort „Glasses“ zeigt an, dass es sich um eine (Daten-)Brille handelt.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Jonathan seine bestehende Brille einer intensiven Analyse unterzogen. Sein Fokus lag dabei auf der Verringerung der Größe und der Verbesserung des Tragekomforts durch ein ergonomischeres Design. Mit einer Kombination aus verbesserten Optiken und eigens designten Platinen hat er nicht nur die Größe reduziert, sondern auch den Funktionsumfang von Elektronik und Sensorik gesteigert und optimiert.

Kontinuierliche Verbesserung

Jonathan Baschek hat seit seinem ersten Prototyp die Datenbrille kontinuierlich weiterentwickelt. Der fortlaufende Prozess führte zu dem klaren Ziel, eine kostengünstige und dennoch leistungsfähigere Version zu gestalten, die den Anforderungen des Alltags besser entspricht. Dabei standen insbesondere Größe, Gewicht und Tragekomfort im Fokus der Verbesserungen.

Eine Herausforderung bestand darin, diese Faktoren zu optimieren, ohne die Einfachheit und Kostenfreundlichkeit zu vernachlässigen. Ein erster Schritt war die Analyse der Elemente, die die Größe beeinflussen, insbesondere Optik und Elektronik. Der 15-Jährige hatte die Idee, eine optimierte Optik zu entwickeln, die im Vergleich zur vorherigen Brille nun für jedes Auge ein eigenes Display bietet. Eigenständig entworfene Platinen ermöglichen eine Vielzahl neuer Funktionen.

Die Devise lautete: Weniger groß und weniger schwer. Hierfür entwickelte Jonathan zuerst in einem Prototypen eine kompakte neue Optik, die für jedes Auge ein „durchsichtiges“ Display bietet. Gleichzeitig begann er damit, eigene Platinen zu entwickeln, die mithilfe eines Raspberry Pi Minicomputers die Elektronik der Datenbrille bilden. Mit Hilfe der Software Fusion 360 entwarf Jonathan ein innovatives Design, das er anschließend mithilfe seines 3D-Druckers zum Leben erweckte.
Das Ergebnis: eine schon ziemlich gut funktionsfähige Datenbrille.

Jonathan Baschek zeigt seine Datenbrille dem Wettbewerbspaten und evm-Unternehmenssprecher Christian Schröder beim Regionalentscheid „Jugend forscht“ an der Hochschule Koblenz
Jonathan Baschek zeigt seine Datenbrille dem Wettbewerbspaten und evm-Unternehmenssprecher Christian Schröder beim Regionalentscheid „Jugend forscht“ an der Hochschule Koblenz. Foto: Sascha Ditscher/evm


Es gibt noch was zu tun

Das Projekt ist eine Herausforderung, die Jonathan mit Geduld und Experimentieren bewältigt. Denn er hat jede dieser Aufgaben, sei es in der Elektronik, Programmierung oder im 3D-Druck, mit einer Mischung aus Zielstrebigkeit und technischem, selbst beschafftem Know-how angegangen.

Nach der Optimierung der Optik ist Jonathan noch damit beschäftigt, die Elektronik zu finalisieren und ein Programm zu erstellen. Dieses basiert auf einem Server-Client-Konzept, das die Rechenleistung auf einen Server auslagert, um visuelle und auditive Informationen für den Nutzer zu generieren. Ziel ist es, dass die Datenbrille nicht nur digitale Endgeräte ersetzen kann, sondern auch als persönlicher Assistent fungiert.

Vielbeschäftigter Jungforscher und Tüftler

Jonathan blickt auf eine „langjährige Wettbewerbskarriere“ zurück. Die Forscher-AG in seiner Schule besucht er nur noch sporadisch, um sich mit den anderen auszutauschen.

Viel Zeit außerhalb von Schule und Datenbrille bliebe ihm nicht, verkürzte Nächte, einige Essen im Zimmer und stets den Blick auf Verbesserungsmöglichkeiten seien der momentane Alltag von Jonathan, verraten seine Eltern, die ihren Sohn bei seinen „Tüfteleien“ unterstützen.

„Ich habe über einen Zeitraum von sechs Monaten fast jeden Tag mehrere Stunden an den unterschiedlichen Aufgaben und Herausforderungen des Designs und der Entwicklung gearbeitet“, so Jonathan.

Im nächsten Schuljahr kommt Jonathan in die Oberstufe. Seine Leistungskurse - wie sollte es auch anders sein – sind Mathe und Physik. Und Sozi.