Wie können Papierstrohhalme länger stabil bleiben? Wie kann eine nachhaltige Alternative zum Lithium-Ionen-Akku aussehen? Oder kann eine Heizung auf Basis von Salz funktionieren? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten auseinandergesetzt. Beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ hatten nun 91 Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit, die Fachjury mit ihren Projekten zu beeindrucken.
Rege Teilnahme: 50 Projekte aus der Region
Marcelo Peerenboom von der Energieversorgung Mittelrhein war als Wettbewerbspate begeistert: „Ihr könnt alle stolz auf eure Ergebnisse sein“, sagte er zu Beginn der Preisverleihung in den Räumen der Hochschule Koblenz. Mit über 50 eingereichten Projekten aus Koblenz, dem Kreis Mayen-Koblenz, dem Kreis Neuwied, dem Westerwaldkreis, dem Rhein-Lahn-Kreis und dem Donnersbergkreis durfte sich der Wettbewerb über eine rege Teilnahme freuen. Diejenigen, die in ihrem Fachgebiet den ersten Platz erreichen, ziehen nun in die nächste Runde ein und messen sich im nächsten Schritt auf Landesebene. „Diesen Teilnehmenden drücken wir ganz fest die Daumen und hoffen, dass sie am Ende so weit kommen wie Jan Heinemann aus Andernach, der mit seiner Erfindung ,Löschigel‘ erst unseren Regionalwettbewerb und später sogar den Bundeswettbewerb gewinnen konnte. Inzwischen hat er ein Unternehmen gegründet, das das Spezialgerät für die Feuerwehr herstellt“, erklärt Marcelo Peerenboom von der evm, die den Wettbewerb bereits seit mehr als 20 Jahren ausrichtet.
Nächster Schritt: Teilnahme am Landeswettbewerb
Gute Chancen, auch beim Landeswettbewerb erfolgreich zu sein, hat beispielsweise Jonathan Baschek vom Bischöflichen Cusanus-Gymnasium in Koblenz. Der 14-Jährige entwickelte eine Datenbrille. „Die Idee kam mir bei einer Autofahrt. Ich wünschte mir eine Möglichkeit, Benachrichtigungen meines Smartphones überprüfen zu können, ohne es aus der Tasche ziehen zu müssen“, erzählt der Neuntklässler. Und da sogenannte Smart Glasses meist mehr als 1.000 Euro kosten, arbeitete er an einer günstigeren Variante, was die Jury sehr beeindruckte und am Ende mit Platz 1 in der Kategorie Arbeitswelt belohnte.
Minh Anh Vu und Anastasia Held vom Max-von-Laue-Gymnasium reisen ebenfalls zum Landeswettbewerb. Die beiden gewannen mit ihrer Idee, eine umweltfreundliche Plastik-Alternative aus Chitosan herzustellen, das aus dem Chitin von Garnelen und Krabben gewonnen wird. Jan Hoffart von derselben Schule landete gleichfalls auf dem ersten Platz. Er entwickelte ein digitales Lager- und Kassensystem für den Schulkiosk. Das Max-von-Laue-Gymnasium erhielt aus den Händen von Wettbewerbsleiter Helmut Meixner einen Sonderpreis: Die Schule hatte mit 24 Projekten die meisten eingereicht.
Doch nicht nur die Koblenzer Schulen haben viele erfolgreiche Projekte eingereicht, auch einige Schülerinnen und Schüler aus dem Rhein-Lahn-Kreis, dem Westerwaldkreis und dem Kreis Neuwied konnten sich für die nächste Stufe des Schüler- und Jugendwettbewerbs qualifizieren: So reist auch Leonie Alt vom Johannes-Gymnasium in Lahnstein zum Landeswettbewerb. Die 19-Jährige landete mit ihrer Arbeit zur Wirkung von Alkohol und Koffein auf dem ersten Platz. Die Abiturientin wollte herausfinden, wie Koffein und Alkohol in unterschiedlichen Konzentrationen auf einen Wasserfloh wirken. Das Ergebnis: Je höher die Dosis, desto schädlicher.
Lias Haas und Joy Wall von der Johanna-Loewenherz-Gesamtschule in Neuwied konnten die Fachjury ebenfalls von ihrem Projekt überzeugen. Die beiden Zwölfjährigen untersuchten mit ihrer Arbeit „Das grüne Bootsprojekt“, wie lange zwei von ihnen gebaute Boote mit identischem Akku fahren können. „Wir hatten die Idee, zwei unterschiedliche Bootsrümpfe zu bauen und zu testen“, erzählten sie. Die Boote entstanden in einem 3-D-Drucker, und beim Versuch auf dem Schwanenteich in Dierdorf kam dann heraus, dass der gebaute Trimaran deutlich weniger Energie verbraucht als das Speedboat. Auch Emil und Janosch Zierold vom Peter-Altmeier-Gymnasium in Montabaur sind beim Landeswettbewerb dabei. Die beiden Schüler gewannen mit ihrer Idee, einen wiederverwendbaren Tintenkiller zu schaffen. „Wir wollten einen Tintenkiller herstellen, der wiederbefüllbar ist, um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden“, erläuterten die beiden Brüder. Dazu stellten sie ungiftige Flüssigkeit selbst her, um sie dann in ihren Tintenkiller zu füllen. Die Jury war überzeugt und schickt sie eine Runde weiter.