Wärmepumpe oder Erdgas-Brennwertheizung – Welche Heizung ist die beste für mein Haus?

Wärmepumpen als Heizsysteme sind gerade in aller Munde. Auch wenn aktuell laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) nur rund 2,8 % Prozent mit ihr heizen, interessieren sich viele Hauseigentümer für sie. Doch für wen lohnt sich der Umstieg wirklich?


Warum interessieren sich aktuell so viele Menschen für eine Wärmepumpe?

Knapp 50 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit Gas – viele weitere nutzen Strom oder sogar noch Öl. Steigende Energiepreise und der  russische Krieg gegen die Ukraine veranlassen viele, über ihr Heizsystem nachzudenken. Einige denken dabei direkt an die Wärmepumpe. Während die sich gerade in Neubauten großer Beliebtheit erfreuen, können sie in Bestandsbauten selten effizient arbeiten und stehen modernen Erdgas-Brennwertheizungen in vielen Punkten nach.  Doch schauen wir uns gemeinsam Vor- und Nachteile beider Systeme an.


Welche Vorteile hat eine Wärmepumpe?

Das Prinzip der Wärmepumpe ist, die Wärmeenergie aus der Umwelt zum Heizen zu nutzen. Die häufigsten Energiequellen einer Wärmepumpe sind die Umgebungsluft, Erdwärme oder Grundwasser. Diese Energiequellen sind beinahe unerschöpflich und damit auch klimafreundlich.

Um sie zu nutzen, braucht eine Wärmepumpe für den Betrieb allerdings auch Strom. Je nachdem wie gut gedämmt Dein Haus ist, kann das zu einem hohen Kostenfaktor im Betrieb werden. Erfüllt Dein Haus jedoch die Bedingungen für einen effizienten Betrieb, kannst Du mit einer Wärmepumpe Kosten sparen und – wenn du Ökostrom verwendest – gleichzeitig emissionsfrei heizen.  


Welche Nachteile hat eine Wärmepumpe?

Selbst mit Förderung (dazu später mehr) liegen die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe deutlich über den Anschaffungskosten einer Gas-Brennwertheizung. Die Art und Bauweise der Wärmepumpe sowie der Energiestandard des Hauses bestimmen, wie effizient eine Wärmepumpe arbeiten kann. Wichtig ist, dass das Gebäude gut gedämmt ist. Brauchst Du für Deine Heizung Vorlauftemperaturen von mehr als 50 Grad Celsius, kann eine Wärmepumpe kaum wirtschaftlich effizient betrieben werden. Auch wenn ein Betrieb mit regulären Heizkörpern möglich ist, solltest Du im Idealfall eine Fußbodenheizung haben, um Deine Wärmepumpe effizient zu betreiben.

Auch aus energiewirtschaftlicher Sicht bringen Wärmepumpen nicht nur Vorteile. Obwohl der Betrieb einer Wärmepumpe ohne Einsatz von Öl oder Gas erfolgt, braucht das Heizsystem Strom. Je mehr Strom zum Betrieb von Wärmepumpen und zum Aufladen von E-Autos verwendet wird, desto mehr Strom muss deutschlandweit produziert werden. Eine reine Verstromung des Energiesektors wird daher von vielen Experten kritisch gesehen.


Welche Wärmepumpen gibt es?

Die bekannteste Art der Wärmepumpe ist die Luft-Wärmepumpe, die in Privathaushalten meistens als Luft-Wasser-Wärmepumpe verbaut wird. Diese Geräte gewinnen die Energie aus der Umgebungsluft für den Heizkreislauf, also für die Heizung und die Warmwasserbereitung.

Andere Wärmepumpen nutzen Erdwärme für die Energiegewinnung. Diese Technik wird auch Geothermie genannt. Üblicherweise kommen hier, je nach Standort, entweder Erdwärmekollektoren oder Erdwärmesonden zum Einsatz. Insbesondere in Grundwasserschutzgebieten in Rheinland-Pfalz solltest Du Dich bei den Unteren Wasserbehörden Deiner Kreisverwaltung oder Kreisstadt informieren, ob Du eine Genehmigung brauchst.

Auch das Grundwasser kann als Energiequelle für Deine Wärmepumpe dienen, wenn es in ausreichender Menge, Temperatur und Qualität verfügbar ist. Ganz wichtig: Das Grundwasser darf nicht aus zu großer Tiefe kommen, sonst muss zu tief gebohrt werden und die Anlage wird zu teuer. Auch für diese Art der Wärmepumpe brauchst Du eine Genehmigung.

 

Wärmepumpe versus Gas-Brennwertheizung? Was sind die Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten gibt es?

Die beiden Heizsysteme haben eine grundsätzlich andere Funktionsweise. Einzige Voraussetzung für eine Gas-Brennwertheizung ist ein Gashausanschluss. Moderne Erdgas-Brennwertheizungen erreichen Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent und sind im Vergleich zu einer Wärmepumpe deutlich günstiger in der Anschaffung. Dazu kommt der aktuell entscheidende Vorteil für die meisten Haushalte, dass Gas-Brennwertheizungen sich für jeden Gebäudetyp eignen.

Wärmepumpen lohnen sich dagegen meist nur in Neubauten und sanierten Häusern mit hohem Energiestandard. Ist das Gebäude nicht gut genug gedämmt, verbraucht die Wärmepumpe zu viel Energie in Form von Strom und ist dann mit hohen Energiekosten verbunden.


Wie hoch sind die Beschaffungs- und Installationskosten einer Wärmepumpe?

Die Kosten einer Wärmepumpe hängen von der Wärmequelle und vom Wärmebedarf ab. Da die Kosten für Roh- und Baustoffe sowie für Handwerksleistungen sich derzeit stark nach oben bewegen, ist es schwierig, die Anschaffungs- und Montagekosten seriös in Zahlen darzustellen. Man sollte jedoch damit rechnen, mindestens 20 000 Euro für die günstigste Wärmepumpenart, die Luft-Wasser-Wärmepumpe, investieren zu müssen.

Die gute Nachricht: Ein Teil der Kosten lässt sich durch eine Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz: BAFA) ausgleichen. Wenn Du Deine alte Ölheizung zugunsten einer Wärmepumpe austauschst, kannst Du mit einer Förderung von bis zu 45 Prozent der Kosten rechnen. Weitere Informationen erhältst Du auf der Webseite des BAFA.

 

Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe?

Auch hier ist eine Prognose aufgrund der hohen Preisdynamik schwierig. Da eine Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, fallen je nach Bauart und Stromtarif Mehrkosten von etwa 400 bis 1000 Euro für den zusätzlichen Strombedarf pro Jahr an. Diese Kosten lassen sich senken, wenn Du einen Teil Deines Stroms mit einer Photovoltaikanlage selbst produzierst.

 

Wann arbeitet eine Wärmepumpe wirtschaftlich?

Entscheidend ist der Dämmstandard Deines Hauses. Je weniger Wärme durch die Gebäudehülle – also Fenster, Türen, Wände und Dach – entweicht, desto geringer ist Dein Bedarf nach Heizwärme. Bei Neubauten ist eine Wärmepumpe aufgrund der hohen Dämmstandards fast immer wirtschaftlich möglich. In unsanierten Altbauten, die nur wenig Dämmung und hohe Wärmeverluste an Wänden, Fenster und Dach haben, arbeitet eine Wärmepumpe meistens nicht wirtschaftlich. Bei allen anderen Gebäudetypen sollte ein spezialisierter Fachbetrieb genau analysieren, welchen Dämmstandard das Gebäude hat. Mit verschiedenen Maßnahmen, wie zum Beispiel einer Fenstersanierung oder Dämmung der Außenwände, kann der Standard so angehoben werden, dass sich eine Wärmepumpe unter Umständen doch lohnen kann.

Sehr wichtig ist außerdem, die passende Größe Deiner Wärmepumpenanlage. Wird eine zu große Wärmepumpe eingebaut, sind die Investitionskosten unnötig hoch. Besonders problematisch ist jedoch eine zu klein dimensionierte Wärmepumpe. Reicht die Heizleistung nicht aus, braucht diese einen strombetriebenen Heizstab, um überhaupt ihre Wirkung zu entfalten. Muss dieser Heizstab zu oft eingesetzt werden, steigen die Stromkosten für die Wärmepumpe stark an.

 

Ist eine Wärmepumpe laut?

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe produziert aufgrund ihrer eingebauten Ventilatoren deutlich mehr Lärm als Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen. Manche Menschen empfinden das als störend. Es kommt jedoch auch darauf an, wie groß die Wärmepumpe ist und wo sie aufgestellt wird.

 

Welche Heizungsart eignet sich für welches Gebäude?

Wer sich eine neue Heizung zulegen möchte, sollte alle Faktoren gut abwägen und für die Entscheidung die Unterstützung eines Fachbetriebs wie der evm Service GmbH anfordern. „Viele Haushalte, die sich für eine Wärmepumpe interessieren, entscheiden sich am Ende doch dagegen, weil ein solches Gerät in ihrem Gebäude nicht wirtschaftlich umsetzbar ist“, verrät evm-Heizungsexperte Daniel Knollema.

Entscheidend ist der Dämmstandard des Hauses. In Neubauten sind Wärmepumpen oft eine sehr gute Wahl, bei Altbauten lohnt sich meistens eine effiziente Gas-Brennwertheizung. Differenzierter muss man die Sache betrachten, wenn das Gebäude etwa zwischen 1970 und 2000 gebaut wurde. Je nach Dämmstandard kann sich eine Wärmepumpe lohnen. „Ein attraktives Modell kann auch sein, eine Hybridheizung zu bauen, indem man eine Wärmepumpe mit einer Erdgas-Brennwertheizung kombiniert, die im Winter an besonders kalten Tagen die Wärmepumpe unterstützt“, sagt Daniel Knollema.

 

Welche Vorteile hat eine Erdgas-Brennwertheizung?

Da knapp die Hälfte aller Haushalte in Deutschland mit Gas heizt und im deutschen Immobilienbestand ein großer Teil der Gebäude sich nicht für Wärmepumpen eignet, ist in vielen Fällen der Wechsel von einem Ölkessel, einer alten Strom- oder Gasheizung zu einer modernen Gas-Brennwertheizung die beste Wahl. Neben einer Änderung Deines Heizverhaltens kannst Du mit einer effizienten Gas-Brennwertheizung Deinen Heizbedarf entscheidend verringern.

  • Eine Erdgas-Brennwertheizung senkt den Energieverbrauch im Vergleich zu einem 15 bis 20 Jahre alten Standard-Heizkessel um bis zu 30 Prozent*
  • Eine Erdgas-Brennwertheizung ist preiswert in der Anschaffung. Mit dem Mietmodell der evm hast Du sogar ein Rundum-Sorglos-Paket und keine Anschaffungskosten.
  • Eine Erdgas-Brennwertheizung braucht nicht viel Platz und kann daher in jedem Gebäude eingebaut werden.
  • Moderne Erdgas-Brennwertheizungen können ohne Umrüstung bis zu 20 Prozent Wasserstoff im Gasgemisch verarbeiten. Das ist wichtig, weil in den nächsten Jahren Wasserstoff ins deutsche Erdgasnetz beigemischt werden soll – zuerst nur sehr wenig, später mehr.


Welche Heizung passt zu mir?

Wie bei fast allen Themen rund ums Haus kommt es auf die Gegebenheiten bei Dir vor Ort an. Bei der Frage nach der Heizung also vor allem um den Dämmstandard Deines Hauses. Im Neubau hat in Sachen Effizienz, Kosten und Klimaschutz meistens die Wärmepumpe die Nase vorn. In älteren oder auch schlecht isolierten Gebäuden bietet es sich an, neben energetischen Sanierungsmaßnahmen, eine neue Gas-Brennwertheizung einzubauen. In Gebäuden mit mittelmäßigem Dämmstandard kommen beide Heizsysteme in Frage. Oft bietet sich hier auch eine Hybridlösung an, die eine Wärmepumpe mit einer Gasheizung kombiniert.

 

Du bist nicht sicher, welche Heizung Du bei Dir verbauen solltest? Dann füll einfach hier unser Kontaktformular aus. Unsere Heizungsexperten machen mit Dir gern einen individuellen Beratungstermin aus. 


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*Bei Umstellung von einer Erdgas-Heizwertanlage mit Warmwasserspeicher auf eine Erdgas-Brennwertheizung mit Warmwasserspeicher in einem Einfamilienhaus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche, Baujahr 1994: Heizenergiekosten im Jahr vor Heizungsmodernisierung: 1.400 Euro, im Jahr nach Heizungsmodernisierung 1.000 Euro.