Die Energiepreise für Strom und Gas sinken an der Börse – wann wirkt sich das auf meinen Tarif aus?

Was führte zu den erhöhten Energiepreisen für Strom und Gas? 

Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Bereits im Laufe des Jahres 2021 stieg der Gaspreis im Großhandel deutlich an. Grund hierfür war die Erholung der Konjunktur mit steigender Nachfrage nach der Hochphase der Corona-Pandemie. Nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine erhöhten sich durch den Wegfall russischer Gaslieferungen neben den Gaspreisen auch die Strompreise drastisch. Auch die extrem schnelle Befüllung der Gasspeicher hat die Preise nach oben getrieben. 

Mittlerweile hat sich die Lage im Erdgashandel wieder etwas beruhigt und stabilisiert, die Preise an den Energiebörsen sind gesunken. Doch warum spürst Du als Endverbraucherin und als Endverbraucher noch nichts? Die Erklärung hängt mit der Komplexität des Energiemarkts zusammen. Und mit der Art, wie wir als Energieversorger vorausschauend Energie einkaufen. 

Stabilität statt Volatilität: Deshalb bist Du bei der evm auf der sicheren Seite 

Als Dein Energieversorger beschaffen wir Gas und Strom nicht kurzfristig, sondern kaufen die Energie langfristig in Teilmengen ein. Auf diesem Weg sorgen wir für Sicherheit und schützen Dich vor extremen Preissprüngen. Parallel bewirkt dies, dass es an den Energiebörsen nicht noch instabiler zugeht, als dies zuletzt der Fall war. Denn steigen die Preise auf dem Markt, bedeutet dies für Dich aufgrund unserer Einkaufsstrategie keine sofortige Erhöhung Deiner monatlichen Ausgaben. Umgekehrt sinkt Dein Tarif dadurch ebenfalls nicht automatisch, sobald der Börsenpreis von Strom und Gas fällt. Zusammengefasst kann man grob sagen: Der Energiepreis von heute ist der Einkaufspreis von gestern. Anders ausgedrückt: Wir glätten dadurch die permanenten Schwankungen und erzielen einen gemittelten Preis. 

Wir erklären Dir dies einmal anhand des Beispiels der letzten zwei Jahre. Die Energie, die Du im Jahr 2022 zu günstigeren Preisen als jetzt verbraucht hast, stammt aus den Mengen, die wir vor dem Beginn der Krise eingekauft haben. Während der Krise gab es an den Energiebörsen jedoch eine länger anhaltende sogenannte Hochpreisphase. In dieser Zeit musste die Energie folglich auch zu diesen deutlich höheren Preisen beschafft werden. Zwischenzeitlich lagen im Jahr 2022 die Preise bei einem Wert, der im Vergleich zu Vorkrisenzeiten um den Faktor 10 erhöht war. Und aus diesem Grund steigen aktuell die Preise auch bei den Endverbraucherinnen und Endverbrauchern. Aufgrund unserer langfristigen Beschaffungsmethoden steigen die Preise jedoch deutlich weniger als zuvor an den Börsen. Da jetzt jedoch die Preise wieder sinken, wird sich dies ebenfalls verzögert auf Deinen Preis auswirken. 

Und was wäre, wenn wir die Energie kurzfristig einkaufen würden? 

Möglich wäre dies: Auf dem Energiemarkt gibt es den sogenannten Spotmarkt sowie den Terminmarkt. Auf dem Terminmarkt decken sich Versorger langfristig mit einer in der Zukunft benötigten Menge an Energie ein. Auf dem Spotmarkt wird kurzfristig für den aktuellen und den nächsten Tag gehandelt. Würden wir jedoch auf diese Art und Weise beschaffen, hätten sich die Preise in den letzten Jahren oftmals innerhalb von wenigen Wochen vervielfacht und wir könnten unseren Kundinnen und Kunden keine Stabilität bieten. Das Ergebnis wäre nicht nur ein Preis-Chaos, das wir definitiv vermeiden möchten. Auch könnten wir die Versorgungssicherheit unter Umständen nicht durchgehend gewährleisten, was für uns als Dein kommunaler Versorger zu 100 % ausgeschlossen ist. Nicht immer stehen Mengen ausreichend am Spotmarkt zur Verfügung. Also: Alles sehr unsicher. 

Was bringt die Zukunft? Bleiben die Preise stabil? 

Ob die Zeit der hohen Preise auf dem Gas- und Strommarkt nun überwunden ist, wird die Zeit zeigen. Im Allgemeinen bewerten wir die Entwicklung an den Märkten seit Jahresbeginn als ein gutes Zeichen, was uns optimistisch stimmt. Denn zumindest aktuell liegen die Preise für Gas wieder auf dem gleichen Level von der Zeit vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine. Aber immer noch weit über den Preisen, die noch Mitte 2021 galten. Und vorübergehend gibt es ja glücklicherweise die Energiepreisbremse, mit der Dich der Staat spürbar entlastet. Spätestens ab 2024 werden wir unsere Tarife spürbar senken können – je nach Entwicklung auch früher. 

Du möchtest mehr Informationen zur Energiepreisbremse? Die findest Du in diesem Artikel über die Preisbremsen für Strom und Gas