Ein Prozent mehr Primärenergieverbrauch
Laut der jüngsten Jahresprognose der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) wird der Energieverbrauch in Deutschland 2025 um rund ein Prozent steigen und damit etwa 10.651 Petajoule (PJ) erreichen. Der Grund: Deutlich kältere Temperaturen im Februar und März 2025 haben den Heizbedarf spürbar erhöht.
Trotzdem liegt der Gesamtverbrauch weiterhin deutlich unter früheren Werten: Verglichen mit dem Rekordjahr 1990 ist er um fast 29 Prozent gesunken. Das zeigt, dass Effizienzmaßnahmen, technische Innovationen und der zunehmende Einsatz erneuerbarer Energien wirken.
CO₂-Emissionen bleiben weitgehend stabil
Trotz des leicht höheren Verbrauchs bleibt der Ausstoß von Treibhausgasen nahezu unverändert. Für 2025 erwartet die AGEB 574 Millionen Tonnen CO₂, nur 0,3 Prozent mehr als 2024. Im Vergleich zu 1990 bedeutet das jedoch eine Reduktion um 45,6 Prozent – ein deutlicher Fortschritt auf dem Weg zum nationalen Klimaziel von minus 65 Prozent bis 2030.
Damit bleibt der Handlungsdruck hoch: Um das Ziel zu erreichen, müssten die Emissionen in den kommenden fünf Jahren doppelt so stark sinken wie in den letzten fünf.
Mehr Gas und Öl, weniger Kohle
Der Primärenergieverbrauch verteilt sich 2025 auf folgende Energieträger:
- Mineralöl: 38,1 Prozent
- Erdgas: 25,0 Prozent
- Erneuerbare Energien: 20,2 Prozent
- Braunkohle: 7,1 Prozent
- Steinkohle: 6,9 Prozent
Während Erdgas und Öl leicht zulegen, sinkt der Anteil der Kohle weiter. Der Rückgang in der Kohleverstromung wird durch den höheren Einsatz von Wind- und Solarenergie ausgeglichen. Damit setzt sich der strukturelle Wandel fort – weg von fossilen Energieträgern, hin zu flexiblen und klimafreundlichen Quellen.
Erneuerbare als stabile Säule im Strommix
Erfreulich ist die Entwicklung im Stromsektor: Die erneuerbaren Energien decken inzwischen 58,7 Prozent der Bruttostromerzeugung. Besonders die Photovoltaik hat 2025 stark zugelegt – um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar ging die Stromproduktion aus Wind und Wasser aufgrund wechselnder Wetterbedingungen leicht zurück, doch insgesamt bleibt der Ökostrom-Anteil stabil.
Für Wirtschaft und Verbraucher bedeutet das eine zunehmende Unabhängigkeit von Energieimporten und eine langfristig sichere Versorgung.
Bedeutung für Unternehmen in der Region
Für Unternehmen in Rheinland-Pfalz und insbesondere im Versorgungsgebiet der evm sind diese Entwicklungen von hoher Relevanz. Energieeffizienz, Wärmewende und der Mix aus erneuerbaren und konventionellen Quellen beeinflussen direkt die Kostenstruktur und die Planungssicherheit im Betriebsalltag.
Auch wenn der Verbrauch 2025 leicht gestiegen ist, zeigt der langfristige Trend, dass Deutschland seine Energie immer nachhaltiger nutzt – ein wichtiges Signal für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gleichermaßen.
Fazit
Der Energieverbrauch ist wetterbedingt gestiegen, doch die übergeordnete Richtung stimmt: weniger Kohle, mehr Erneuerbare, stabile Emissionen. Die Energiewende wirkt, auch wenn sie nicht linear verläuft. Entscheidend bleibt, dass Investitionen in Effizienz und Infrastruktur fortgesetzt werden – gerade in den Regionen, die von der Transformation am meisten profitieren.
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Bedeutet der höhere Energieverbrauch, dass Deutschland seine Klimaziele gefährdet?
Nein. Der Anstieg ist witterungsbedingt und ändert nichts am langfristigen Trend sinkender Emissionen. Der Strukturwandel im Energiesystem schreitet weiter voran.
Welche Rolle spielt die evm in diesem Zusammenhang?
Die evm investiert kontinuierlich in erneuerbare Energieprojekte und moderne Netzinfrastruktur. Damit unterstützt sie die nachhaltige Energieversorgung in der Region Koblenz und trägt zur Stabilität des Gesamtsystems bei.
Warum ist der Energieverbrauch 2025 gestiegen?
Hauptgrund war ein deutlich kälterer Winter, insbesondere im Februar und März. Der Heizbedarf stieg, was sich im Gesamtverbrauch niederschlug.
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