Tierischer Energieschub

Jeden Dienstag tritt Andrea Opper den Weg zum Tierheim des Vereins Glückshunde e. V. in Ransbach-Baumbach an. Ein schmaler und matschiger Waldweg gibt nach und nach den Blick auf ein einstöckiges Gebäude frei. Vieles wirkt alt und provisorisch. Beim Näherkommen wird schnell klar: Das Tierheim braucht Unterstützung. Die Hunde heißen den bekannten Besuch im Eingangsbereich mit lautem Bellen und freudigem Schwanzwedeln willkommen. Seit rund eineinhalb Jahren engagiert sich Andrea Opper, die im Marketing der evm arbeitet, einmal pro Woche nach Feierabend im Tierheim. „Ich kannte das Tierheim bereits aus den sozialen Medien. Darüber habe ich es auch kontaktiert, und wir haben zunächst ein Probearbeiten vereinbart“, erinnert sie sich. Seitdem hilft sie wöchentlich beim Füttern, Saubermachen sowie Gassigehen und unterstützt das Tierheim beim Internetaufritt und bei der Pressearbeit.


Engagement für den Tierschutz

Der gemeinnützige Verein Glückshunde e. V. engagiert sich im In- und Ausland und arbeitet mit Tierschutzorganisationen zusammen, um Vierbeinern in Not zu helfen. So zum Beispiel auch der Hündin Lina, die erst vor wenigen Tagen aus Rumänien ankam und die bereits Freundschaft mit Andrea geschlossen hat. Die fürsorgliche Helferin weiß zu fast jedem Tier eine Geschichte: Lieblingsplatz, Futtergewohnheiten und bevorzugte Leckerli. „Am liebsten würde ich alle Tiere bei mir zu Hause aufnehmen“, sagt die Tierliebhaberin und lacht. „Aber da hätten meine Hündin Layka und mein Kater Paul, die ebenfalls von hier kommen, sowie meine anderen zwei Katzen sicher etwas dagegen.“ 

Drei Angestellte und rund 20 Ehrenamtliche kümmern sich um die zahlreichen Katzen und Hunde. Doch auch die liebevolle Atmosphäre kann nicht wettmachen, woran es fehlt: Platz. „Wir haben weder einen richtigen Auslauf für die Hunde noch einen Rückzugs- und Begegnungsort für Mensch und Tier“, bedauert Andrea Opper. „Viele Tiere müssen in privaten Pflegestellen unterkommen; für Kleintiere wie Hasen oder Kaninchen ist leider kaum Platz.“ Zu den beengten Räumlichkeiten kommt der schlechte Grundzustand der gesamten Anlage. „Im Winter frieren häufig die Wasserleitungen zu, über die wir die Hundeboxen säubern. Und im Sommer wird es im Inneren oft sehr heiß“, weiß Andrea Opper aus eigener Erfahrung. „Das ist weder für die Tiere schön noch für die Menschen, die hier helfen. Der Neubau ist dringend nötig.“



»Sowohl die Menschen als auch die vierbeinigen Artgenossen können den Neubau kaum erwarten.«

Andrea Opper, Mitarbeiterin im Marketing der evm und ehrenamtliche Helferin im Tierheim Ransbach-Baumbach

evm-Energieschub für den Neubau

Petra Richter hat als Vorsitzende des Vereins Glückshunde e. V. einen guten Überblick über die finanzielle Lage: „Die Grundversorgung des Tierheims ist zwar durch Spenden gesichert, aber nicht immer lassen sich damit die hohen Kosten für Futter und Tierarztbesuche decken.“ Für den geplanten Neubau musste das Tierheim zunächst 450.000 Euro Eigenkapital bereitstellen. „Diese erste große Hürde haben wir bereits überwunden. Jetzt hoffen wir auf die Förderung durch das Landesministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in Mainz.“ 

Da jeder Euro zählt, hat Andrea Opper das Tierheim für die evm-Aktion „Energieschub“ beworben. Insgesamt 18.000 Euro schrieb das Unternehmen für regionale Vereine aus. Um sich gegen zahlreiche andere Einreichungen zu behaupten, galt es, möglichst viele Stimmen für die Abstimmung zu sammeln. „Wir hatten Glück, dass wir von Anfang an die Menschen auf unseren Social-Media-Kanälen mobilisieren konnten. Viele haben fleißig Tag für Tag abgestimmt“, erinnert sich Andrea Opper. Auch Petra Richter weiß die Aktivität auf den sozialen Plattformen zu schätzen. 


„Wenn alle unsere 15 000 Follower eine Mitgliedschaft im Verein mit zehn Euro Jahresgebühr hätten, wären die Geldsorgen passé.“ Aber auch so war die Aktion ein voller Erfolg: Das Tierheim landete auf dem ersten Platz und sicherte sich somit eine Finanzspritze von 3.000 Euro, die nun in die Finanzierung des Neubaus fließt. „Aktuell sieht es ganz gut aus“, so Richter. Auch ein Grundstück im Gewerbegebiet von Ransbach-Baumbach steht schon bereit und kann bald gepachtet werden. Bis die ersten Bauarbeiten beginnen, kann die Fläche als großzügiger Auslauf für Hunde dienen.

Mehr Platz für Zwei- und Vierbeiner

Der Neubau ist dank der evm und vieler weiterer Spenden in Griffweite. Geplant sind unter anderem artgerechte Räumlichkeiten mit großzügigem Auslauf, eine Quarantänestation sowie separate Küchen für die jeweilige Tierfutteraufbereitung, ein funktionales Büro und angenehme Rückzugsräume für die Mitarbeitenden und die Tiervermittlung. „Sowohl die Menschen als auch die vierbeinigen Artgenossen können den Neubau kaum erwarten“,

sagt Andrea Opper und schmunzelt. Für heute ist ihre Arbeit getan. Die Fellnasen verabschieden sich mit freundlichem Bellen und der einen oder anderen nassen Zunge.

»Dank großzügiger Spenden und bereits angesparter Gelder haben wir die erste große Hürde für den Neubau überwunden.«

Petra Richter, Vorsitzende des Vereins Glückshunde e. V.

Ehrenamt fördern

Die evm schreibt gesellschaftliches Engagement groß. Deshalb hat sie mit der Aktion „Energieschub“ 18.000 Euro für regionale Projekte ausgelobt. 125 Vereine und Institutionen haben sich für die finanzielle Unterstützung beworben. Das Besondere dabei: Nicht die evm, sondern die Allgemeinheit konnte entscheiden, wer wie viel Geld erhalten sollte. Mit rund 80 000 Stimmen wurde fleißig abgestimmt. Die 20 Projekte mit den meisten Votes erhielten gestaffelte Gewinne. Die restlichen Teilnehmenden wurden mit einer Prämie von je 50 Euro belohnt.

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